Ökologie und Ökonomie

Peter Ulrich:

Leicht spricht sich die gegenwärtig aufkommende Formel von der "ökologischen Wirtschaftsethik" aus, doch der Begriff, der im Grunde noch keiner ist, gerät bei genauerem Hinsehen mitten in die sprichwörtliche "neue Unübersichtlichkeit" (Habermas). Im Spannungsdreieck von Ökologie, Ökonomie und Ethik sind gegenwärtig alle drei grundliegenden Verhältnisse - das zwischen Ökologie und Ethik, Ökonomie und Ethik sowie zwischen Ökologie und Ökonomie - ungeklärt. So können die folgenden Überlegungen nicht mehr beanspruchen, als einen provisorischen, schmalen Saumpfad durch das Dickicht der "neuen Unübersichtlichkeit" in eben diesem Spannungsdreieck zu schlagen. Meine Ausgangsthese ist die: Ökologie und Ökonomie lassen sich - wenn überhaupt - nur wirtschaftsethisch versöhnen. Diese Ausgangsthese soll, entsprechend den drei Spannungsverhältnissen im Dreieck von Ökologie, Ökonomie und Ethik, in drei Gedankenschritten entwickelt werden: Zunächst sind einige Vorüberlegungen zur gegenwärtigen Diskussion um eine ökologische Ethik erforderlich (1). Anschließend werden Vorschläge für die Grundlegung einer zeitgemässen Wirtschaftsethik skizziert (2). Schließlich geht es um den wirtschaftsethischen Brückenschlag zwischen Ökonomie und Ökologie.

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